Für die letzten drei Tage, war ich im Carrier NAT von meinem ISP "gefangen". Über diese Zeit möchte ich etwas berichten.
Alles fing mit einer ganz harmlosen Benachrichtigung meines Monitorings an, dass sich meine IP-Adresse geändert hat. Mein ISP ist ein Kabelanbieter, deshalb passiert das nicht sonderlich oft.
Danach konnte ich meine Dienste, welche Zuhause laufen, nicht mehr erreichen. Weder über die neue externe IP-Adresse noch über den DNS Namen.
Nach zwei Tagen keine Besserung
Nach zwei Tagen, hat mich mein Monitoring wieder daran erinnert, dass ich der Sache doch mal bitte auf den Grund gehen solle.
Als erstes habe ich den DNS Eintrag überprüft. Da ich keinen dynamischen DNS Service nutze, sondern dies einfach über eine Sub-Domain und ein kleines API Script mache, kann es schon einmal passieren, dass es etwas dauert, bis die neue IP-Adresse über DNS aufgelöst werden kann. Allerdings dauert das auch im klassischen DNS keine zwei Tage.
Wie gesagt, meine IP ändert sich eventuell 2 mal im Jahr...
Ich befinde mich immer hinter einem Doppel-NAT, weil ich meinen eigenen Router nutzen möchte, jedoch keine Lust haben 200€ auszugeben. Kabel-Models sind echt teuer .
Also habe ich mich einmal direkt an den ISP-Router gesteckt, einen Webserver gestartet
und das access.log beobachtet, wenn ich einen Request dagegen schieße. NIX,
das curl
ist einfach in einen Timeout gelaufen. Na super hab ich mir gedacht.
ISP-Router auf "IPv6"
Im Webinterface des ISP-Routers konnte ich recht schnell die Antwort finden. Das Interface wollte mir alles als IPv6 verkaufen. Meine IPv4 Adresse lautete 10.bla.bla.bla war also aus dem privaten Bereich. Schlecht!
Meine IPv6 Adresse, war allerdings auch nicht viel hilfreicher. fe80::bla Na geil! Eine Link-Local-Address, danke dafür. Also einfach IPv6 als Fallback nutzen war so nicht drin.
Da ich den Router Angaben nicht sonderlich traue, habe ich das nochmal mit wieistmeineip.de geprüft. Keine public IPv6 Adresse.
Anruf beim Support
Der Support versicherte mir, das IPv4 Bestandskunden auch weiterhin wie gewohnt ihre IPv4 Adressen behalten, man wolle den Fall prüfen und sich bei mir melden.
Knapp 17 Stunden später, habe ich meine IPv4 Adresse zurück, dass ging zu meiner Überraschung sehr schnell. Vielen Dank nochmal dafür.
Ich hoffe das bleibt jetzt auch so. Ich bin auf jedenfall sehr froh, dass ich mich wieder aus dem Carrier NAT befreien (lassen) konnte.
Meine Verbindungsqualität
Alles in allem bin ich mit meinem ISP zufrieden. Der Preis stimmt und die Verbindung ist immer schnell. Auch die Qualität passt, also keine Verbindungsabbrüche oder sowas.
Zusätzlich überwache ich sowas natürlich immer. Als Ziel nutze ich meinen Server, das verfälscht die Werte zwar etwas, da natürlich auch der ISP meines Servers Probleme haben kann, das ist aber vernachlässigbar.
Hier mal ein Graph, welcher die letzen 30 Tage zeigt. Blau ist der Durchschnitt und rot sind die Maximalwerte. (Erstellt mit Statusengine 3)
Im Grafana kann man sich das ganze noch etwas genauer anschauen
Im Schnitt einen Ping von 13ms und 0% Packet loss, da kann ich mich nicht beschweren.
WLAN zum Vergleich
Das hat jetzt zwar nix mit der Sache zu tun, aber hier zum Vergleich mal ein Ping über mein WLAN. AP ist ein TP-Link Router und das Ziel ist ein ESP8266. Der fette rote Klotz da, ist übrigends kein Fehler im Bild.