Heute mal ein Beitrag, welcher eigentlich schon lange überfällig ist. Monitoring mit openITCOCKPIT.

Als Entwickler von openITCOCKPIT, kenne ich das Tool natürlich in und auswendig und möchte es kurz im Blog vorstellen.

Was ist openITCOCKPIT

Bei openITCOCKPIT handelt es sich um eine Konfigurationsoberfläche für Nagios oder Naemon. Ihr müsst also nie wieder Konfigurationsdateien von Hand schreiben. Natürlich bietet es auch die Möglichkeit, Reports zu erstellen, Benutzer mit Berechtigungen auf einzelne Objekte oder Aktionen zu versehen, eine API und vieles mehr.

Wer sich das Ganze einmal anschauen möchte, kann sich auf dem Demo System austoben.

Installation unter Ubuntu Xenial (16.04)

Die Installation erfolgt über den Paketmanager apt, was natürlich sehr bequem ist. So stellen dann auch Updates in der Zukunft kein Problem da.

Ich empfehle für den Anfang auf einer frischen Installation von Ubuntu zu beginnen!

Das Repository kann man mit den folgenden Befehlen einbinden und dann gleich mit der Installation loslegen.

sudo apt-key adv --recv --keyserver hkp://keyserver.ubuntu.com 1148DA8E
sudo echo 'deb https://packages.openitcockpit.com/repositories/xenial xenial main' > /etc/apt/sources.list.d/openitcockpit.list
sudo apt-get update
sudo apt-get install openitcockpit{,-common,-naemon,-statusengine-naemon,-message}

Weitere Distributionen findet man im Downloadbereich der Projektwebseite.

Nachdem apt fertig ist, muss zuerst eine Grundeinrichtung durchgeführt werden. Dabei wird der erste Benutzter erstellt, die Datenbank eingerichtet und die Einstellungen zum E-Mail Versand gesetzt.

Dazu führt man den folgenden Befehl aus:

sudo /usr/share/openitcockpit/app/SETUP.sh

Alle Einstellungen können später natürlich wieder geändert werden und als Mailserver kann auch 127.0.0.1 angegeben werden. Hier muss man also keine Angst haben, etwas falsch zu machen.

Hier mal ein Beispiel:

Danach ist die Installation abgeschlossen, und ihr könnt die IP-Addresse oder den Hostnamen in eurem Browser aufrufen.

HTTPS

openITCOCKPIT erstellt bei der Installation automatisch SSL Zertifikate. Eure Verbindung ist also sofort verschlüsselt. Da es sich um selbstsignierte Zertifikate handelt, bekommt ihr allerdings von eurem Browser eine Warnung. Ihr könnt natürlich auch Zertifikate von Let's Encrypt nutzen.

Dashboard

Nach dem Login landed ihr erst einmal auf dem Dashboard.

Dies könnt ihr euch nach Belieben anpassen. Im Standard zeigt es den Status aller Hosts und Services.

Host- und Servicetemplates

openITCOCKPIT basiert komplett auf Host- und Servicetemplates. In der Regel möchte man ja, dass sein Monitoring immer gleich funktioniert. Also alle ICMP Checks sollen einmal in der Minute ausgeführt werden, jede Festplatte einmal in der Stunde geprüft werden und so weiter.

Diese Standards könnt ihr dann in euren Templates hinterlegen. Erstellt man einen Host oder Service, muss man gleich ein Template auswählen. Die Oberfläche lädt automatisch alle Werte aus dem Template und befüllt die entsprechenden Felder.

Ausnahmen bestätigen die Regel, das gilt natürlich auch für's Monitoring. Die Templates helfen euch nur dabei, Hosts und Services schneller zu erstellen. Ihr könnt natürlich jederzeit alle Werte ändern. Sollte ein Wert bei einem Host oder Service vom Template abweichen, symbolisiert dies eine rote Kette.

So erkennt man sofort, ob ein Wert manuell verändert wurde. Möchte man wieder den Wert aus dem Template haben, einfach auf die Kette klicken.

Konfiguration aktualisieren

Immer wenn ihr etwas an der Konfiguration des Monitoring ändert, also einen Host oder Service erstellt, Kontakte editiert und so weiter, müsst die Konfiguration aktualisieren lassen.

Dafür klickt ihr einfach oben rechts auf "Refresh monitoring configuration".

Das System erstellt dann für euch alle Konfigurationsdateien und die Änderungen werden übernommen.

Uhrzeiten

Wer sich fragt, warum in meinen Screenshots zwei Uhrzeiten zu sehen sind, hier die Antwort. Die VM die ich hier genutzt haben, hat als Zeitzone Etc/UTC gesetzt.

In openITCOCKPIT habe ich die Möglichkeit, eine Zeitzone für meinen Benutzer zu hinterlegen, diese habe ich auf Europe/Berlin gestellt.

Danach werden alle Uhrzeiten in meine Zeitzone umgerechnet, und ich bekomme meine Zeit und die Serverzeit angezeigt.

Beginners guide

Wer schon mit Nagios oder Naemon gearbeitet hat, wird sich in openITCOCKPIT schnell zu­recht­fin­den. Ich empfehle allerdings jedem, einmal einen Blick in den openITCOCKPIT - Beginners guide zu werfen.

Dort wird nochmal erklärt, wie man einen Host und Service erstellt, wie Erweiterungen wie Check_MK installiert werden können und vieles mehr.